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Warum ist Ostern so ein wichtiger Feiertag?

Laut einem Artikel in der Zeitung La Vanguardia, ist Ostern der wichtigste Feiertag der christlichen Religion. Er erinnert an den Tod und die Auferstehung Jesu, welche die zentrale Achse des Christentums darstellt.


In einer WhatsApp-Gruppe, die von Gefährten auf dem Weg zur Vertiefung der Heilung durch Naad Yoga (dem Yoga des Klangs), aus der Tradition der Sikh-Meister stammend, beginnend mit Guru Nanak, stellte sich eine Teilnehmerin eine Frage, die sie mit uns teilte: Wie können wir Ostern feiern, wenn die Auferstehung Jesu Christi nur stattfinden könnte, weil er zuvor gekreuzigt worden war (an einem riesigen Holzkreuz, das er gezwungen worden war, zu schleppen)?

Die unterschiedlichen Antworten, die meine Klassenkameradinnen für sich selbst fanden und mit der Gruppe teilten, veranlassten mich, in diesem Beitrag darüber zu schreiben. Einem Teil des Gesprächs in der Gruppe gab ich meine Form und fügte hinzu, was dieses in mir weckte.


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ostern zu feiern. Diejenigen, die sehr religiös sind, feiern am Ostersonntag, mit einem Essen, die Auferstehung Jesu Christi, was als Erinnerung daran gesehen werden kann, dass wir alle einen unsterblichen Anteil in uns haben.


Die Kreuzigung kann uns daran erinnern, dass es auch heute noch vorkommt, dass Menschen symbolisch und wörtlich "gekreuzigt" werden, weil sie, für das Gemeinwohl, eine Veränderung in der Welt herbeiführen wollen.

In diesem Sinne, kann die Kreuzigung Jesu Christi und seine Reinkarnation 2 Tage später, die Tatsache darstellen, dass eine Form des Todes und der Auferstehung im Leben eines jeden von uns auftritt, sogar mehrmals, wenn sich etwas ändert/ transformiert, und sich etwas Neues ergibt. Ostern, in Alt-Hebräisch Pesach, bedeutet tatsächlich "Passage" oder "Transformation".

Veränderungen sind eine Konstante in unserem täglichen Leben und werden in der Regel als Bedrohung empfunden, insbesondere von Menschen, die Systeme implementiert haben, durch die sie Macht und Reichtum erlangt haben, über welche sie andere Menschen, Tiere, die Natur im Allgemeinen, unterdrücken und ausnutzen.


Die wertvolle Lehre, die wir aus der Kreuzigung Jesu Christi ziehen, weil sie eine Bedrohung darstellt, ist seine Haltung: Er starb frei von der Angst vor dem Sterben und frei von Trotz und daher frei von dem Wunsch, jemanden zu verurteilen. Jesus Christus liebte bedingungslos und lebte frei von der Vergangenheit und frei von der Zukunft.


Nur ein weiser Mensch kann so sterben. Nur ein weiser Mensch lebt in dem Wissen, dass niemand weiss, wann er seinen Körper verlassen wird, und er nähert sich dem Leben aus dieser Weisheit heraus. Er weiss, dass er den Körper nicht behalten kann, der notwendig ist, um das Schönste zu geniessen, was das Leben ihm geben kann. Ein weiser Mensch wie Jesus weiss, dass sie nach dem Verlassen des Körpers, ihren Namen nicht mitnehmen kann. Sie kann auch nicht ihre Identität und Ideen oder ihre Gefühle mitnehmen, wie es im Fall von Jesus, Wut oder Groll gewesen sein könnten.

Ein weiser Mensch weiss, dass alles verschwinden wird. Denn wenn du auf etwas verzichtest, erhält es niemand an deiner Stelle, sondern es verschwindet einfach. Das ist die Kraft der Hingabe, die Jesus Christus getan hat. Für ihn gab es die Möglichkeit gar nicht mehr, etwas auf morgen zu verschieben, denn es gab für ihn nur das Jetzt. Im Jetzt lebt das Selbst, welches das einzig Stabile ist, inmitten all dem, das nicht mitgenommen werden kann, wenn der Körper verlassen wird.

Spätestens dann verschwindet sogar die Idee, die wir oft in unseren Herzen tragen, eine Art Fundgrube eines scheinbar unerfüllten Verlangens, an dem wir immer noch festhalten und das wir nicht bereit sind, vollständig loszulassen.


Die Erkenntnis darüber, dass du im Wesentlichen nichts von dem bist, das du nicht mitnehmen kannst, wenn du deinen Körper verlässt, ist sehr einfach und erfordert keine Vorstellungskraft. Das Schwierige ist, uns in dieser Erkenntnis zu stabilisieren, denn es ist etwas sehr Natürliches, das Einfachste des Einfachen, und solange der Geist im Dienst des Persönlichkeitssinns steht, ist dies nicht attraktiv.

Deshalb müssen wir weiterhin auf den Geist achten. Er wird weiterhin zurückkehren, um uns aus unserer Essenz, die Formlos ist, heraus und zurück zu einem lebendigen Gefühl einer Person-Form, zu führen, mit einer Vergangenheit und Erwartungen an die Zukunft.

Die Aktivitäten selbst, stehen nicht im Widerspruch zu unserem wesentlichen Wesen, sondern das, was sie in unserem Geist darstellen, tun es. Das heisst, was unser Geist auf sie projiziert, wie Wünsche und die Bindungen die an sie gestellt werden, welche wir Laster nennen können. Dies muss kontinuierlich und mit Sanftheit beobachtet werden.


In diesem Sinne, kann Ostern als Symbol dafür gesehen werden, dass die Wahrheit die Illusion besiegt. Das heißt, jedes Mal, wenn wir ein Laster erkennen, opfern und kreuzigen, nähern wir uns der Assimilation und Integration der Schwingung unserer Essenz, was uns dazu bringt, in einem anderen Rhythmus zu leben, der es uns ermöglicht, Beziehungen und Erfahrungen anders zu leben. Es ist ein Prozess, den wir alle auf unterschiedliche Weise und mit unterschiedlicher Intensität leben.


Die Reise der Anerkennung unserer Essenz, die immer war, uns nie verlassen hat und es auch nie tun wird, selbst wenn es uns manchmal so erscheint, ist wie die Transformation, welche eine Raupe untergeht, um zu einem Schmetterling zu werden. So wie die Raupe, Dank ihrer Verwandlung in einen Schmetterling, schöne Flügel entfaltet und fliegen kann, ermöglicht uns die Erkenntnis unserer Essenz, unser volles Potenzial zu leben. Dieses besteht darin, frei von Form, Grenzen und Zeit, in bedingungsloser Liebe und in dauerhaftem Glück und Frieden zu leben, welche von nichts und von niemandem abhängig ist.


So lebte Jesus Christus, in Meditation (https://de.jennysangeet.com/post/meditation-ist-keine-praxis). Und während sein Körper starb und alles andere zurückliess, was dieser nicht mitnehmen konnte, lebt seine Essenz weiter. Und wenn wir uns an ihn erinnern, erinnern wir uns daran, dass wir dieselbe Essenz sind, die er war und immer noch ist...












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